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GUIDE VELO

Massnahmen zur Veloförderung

2.3.2

Förderung und Anreize
Ausrüstung

Veloverleihsystem

Beschreibung

Veloverleihsysteme ermöglichen die Nutzung von Velos, ohne selbst eines zu besitzen. Sie bestehen aus einer Flotte von Velos, die an Stationen gebunden oder frei abgestellt («free-floating») sind. Die Velos können gegen eine Gebühr oder im Abonnement ausgeliehen werden. Die Transaktion erfolgt mithilfe einer Karte oder einer Smartphone-App. Die App informiert in Echtzeit über die Verfügbarkeit von Velos (Anzahl, Standort usw.).

Nutzen

Der Vorteil von Veloverleihsystemen besteht darin, dass sie die Notwendigkeit des Velobesitzes beseitigen und die flexible Nutzung des Velos ermöglichen. Sie können in Kombination oder abwechselnd mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Wegen zu Fuss genutzt werden. Sie sind auch für Gelegenheitsnutzer:innen sowie für Tourist:innen attraktiv, die eine Stadt auf zwei Rädern erkunden möchten. Ausserhalb der Verkehrszeiten des öffentlichen Verkehrs bieten die Veloverleihsysteme auch ein Zusatzangebot für Nachtschwärmer:innen. Schliesslich tragen sie durch ihre Sichtbarkeit im städtischen Raum dazu bei, dass das Velo in den Städten präsenter wird.

Herausforderungen

Veloverleihsysteme sind speziell auf die Nutzung in städtischen Gebieten zugeschnitten und erfordern ein dichtes Netz von Stationen und somit eine erhebliche finanzielle Investition, um eine tragfähige Alternative bieten zu können. Die Integration der Stationen in den öffentlichen Raum, der Zugang für die Nutzer:innen und der Betrieb des Netzes (Ausgleich des Veloangebots an den Stationen, Wartung der Velos, Aufladen der E-Bikes) sowie eine gute Verwaltung (Zuständigkeiten und Koordination) sind von entscheidender Bedeutung. Vandalismus und Diebstahl müssen ausserdem bekämpft werden, und die Beanspruchung des öffentlichen Raums durch «free-floating»-Angebote bewirtschaftet werden.

Veloverleihstation von PubliBike, Bern

Veloverleihsystem als «Free-floating»-Dienst, Zürich

In der Schweiz betreiben Publibike und Velospot (die 2022 fusionierten), Donkey Republic und nextbike in rund 20 Städten Veloverleihsysteme. Sie basieren auf Stationen ohne Infrastruktur zum Anschliessen, an denen Velos in einem Umkreis von etwa zehn Metern abgestellt werden können. Für die Ausleihe von herkömmlichen Velos oder 25km/h-E-Bikes ist eine Magnetkarte oder eine Smartphone-App erforderlich. Diese dient sowohl zur Lokalisierung der Stationen, zum Entsperren des Velos als auch zur Bezahlung der Fahrt. Diese Dienste bieten Abonnements oder minutengenaue Preise an. Einige Flotten umfassen auch E-Bikes.

AirBie, Tier und Lime bieten E-Bikes-Verleihsysteme im Free-Floating-Modell an, bei dem die Velos in einem bestimmten Gebiet (z. B. einer Stadt) frei abgestellt werden können. Pick-e-Bike bietet 45km/h-E-Bikes an, für die ein Führerausweis und das Tragen eines Helms erforderlich sind.


Carvelo ist eine von der Mobilitätsakademie des TCS entwickelte Plattform für das Teilen von E-Cargobikes. Das Angebot ist in rund 100 Gemeinden mit fast 400 Lastenvelos vertreten. Hosts (Geschäfte, Cafés, Poststellen usw.) nehmen die Velos entgegen und händigen den Nutzer:innen Schlüssel und Batterie aus. Einige Standorte verfügen über eine Box, die einen Zugang während 24 Stunden ermöglicht.

Die Plattform Match my bike organisiert das Teilen von Velos zwischen Privatpersonen mithilfe von vernetzten Schlössern.

Quellen

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