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GUIDE VELO

Massnahmen zur Veloförderung

1.3.1

Infrastrukturen
Infrastrukturbauwerke

Passerelle / Überführung

Beschreibung

Passerellen ermöglichen die Überquerung eines topografischen (Wasserfläche, Tal) oder infrastrukturellen (Eisenbahn, stark befahrene Strasse) Einschnitts.

Nutzen

Eine Passerelle spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung eines Velowegnetzes. Passerellen verbinden Start- und Zielorte auf direkterem Weg und überwinden sonst grosse Hindernisse. Bei der Überquerung eines Tals hilft eine Passerelle, mühsame Steigungen zu vermeiden. Die Vernetzung eines Gebiets wird insgesamt verbessert. Alle Arten von Velofahrer:innen und Fahrtzwecken sind betroffen.

Herausforderungen

Passerellen werden häufig für Fussgänger:innen wie auch für Velofahrer:innen konzipiert. Die Breite von Passerellen muss die Koexistenz von Fuss- und Veloverkehr ermöglichen und das Volumen der Verkehrsströme berücksichtigen. Der praktische Nutzen und manchmal auch die spektakuläre Sicht von einer Passerelle führen oft zu einem höheren Verkehrsaufkommen als ursprünglich erwartet.

Die Wahl des Belags ist wichtig, sowohl im Hinblick auf den Unterhalt als auch auf die Sicherheit (Rutschgefahr oder Glatteis). Die Zufahrten müssen sorgfältig geplant werden: Kurven statt Ecken (zur Gewährleistung einer guten Sicht), Steigungen, die mit allen Velos (auch mit Anhänger) befahrbar sind, gute Verbindungen zwischen der Passerelle und dem Velowegnetz. Die Konstruktion muss so beschaffen sein, dass Velofahrer:innen sie befahren können, ohne den Fuss auf den Boden setzen oder das Velo schieben zu müssen.

Die Kosten für eine Passerelle sind in der Regel hoch. Eine Fuss- und Velobrücke kann jedoch auch zu einem Wahrzeichen werden (Baukunst) und ein Bewusstsein für den Wert des Velofahrens schaffen.

Passerelle in Solothurn

Passerelle in Locarno

Passerelle in Monte Carasso

Passerelle über eine Autobahn, Niederlande

In Bern gibt es ein Projekt für eine Brücke für den Fuss- und Veloverkehr, die das Lorraine- mit dem Länggassquartier verbinden soll. Diese Passerelle würde Umwege vermeiden und einen topografischen Einschnitt im Velowegnetz überbrücken. Zu diesem Zweck wurde der Verein Pro Panoramabrücke gegründet.

Karte mit den verschiedenen möglichen Standorten für die Panoramabrücke in Bern. Quelle: Pro Panoramabrücke, planum biel ag

Quellen

  • bfu (2017): Passage supérieur. Recommandations techniques de la circulation. BM.010-2017.
  • SVI (1998): Passerelles et passages souterrains pour piétons et cyclistes, mandat de recherche 43/95.
  • SN 40 238: Fussgänger- und leichter Zweiradverkehr - Rampen, Treppen und Treppenwege, VSS-Norm
  • SN 40 247a: Querungen für den Fussgänger- und leichten Zweiradverkehr; Überführungen, VSS-Norm
  • Velokonferenz Schweiz, Info Bulletin 02/2015 (2015): Brücken für den Fuss- und Veloverkehr in der Schweiz.

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